Birnenbaum
Zwar rankt der Birnenbaum in der gärtnerischen Beliebtheitsskala weit hinter den Äpfeln, doch die Birnen haben durchaus viele Anreize zu bieten. Sind Pflege und Standort der Birnenbäume optimal können wir herrlich saftige Früchte pflücken, je nach Sorte reicht ihr Geschmack von süß bis würzig aromatisch. Was den Nährwertgehalt anbelangt, stehen sie anderen Obstsorten in nichts nach, die Birne versorgt uns Menschen mit zahlreichen Vitaminen und Mineralien. Wirft der Baum überschüssige Erträge ab, kann man diese natürlich ebenso einfrieren, zu Kompott oder Saft verarbeiten. Ein Nachteil allerdings ist, dass jenes köstliche Obst nur kurze Zeit lagerfähig ist.
Birnenbaum Standort
Wenn Sie in Ihrem Hausgarten einen neuen Birnenbaum pflanzen wollen, sollten Sie möglichst einen sonnig warmen Gartenplatz auswählen. Allen voran benötigen die Spätbirnen einen annähernd mediterranes Klima, ideal wäre diese als Spalier an einer vollsonnigen Südseiten Hauswand wachsen zu lassen. Bei zu kaltem, nassen Wetter entwickeln viele (späte) Sorten verdorrte, wenig schmackhafte Früchte mit eher zäher Konsistenz. Die will wirklich niemand gerne essen. Negative Auswirkungen aufgrund langer Trockenperioden kommen hingegen nur selten vor, denn die Wurzeln der Birnenbäume ragen bis tief in die Erde hinein, wo sie die letzen Wasservorräte abgreifen. Als Untergrund ist ein tiefer, lockerer Lehmgartenboden optimal, so dass Staunässe vermieden wird, sie schaden den Bäumen auf Dauer.
Bedenken Sie bei der Anpflanzung, dass ein ausgewachsener Birnenbaum einen Durchmesser von ungefähr 5 bis 7 m erreichen kann. Planen Sie diesen fest in Ihre Gartengestaltung mit ein, wählt man beispielsweise einen zentralen Punkt auf dem Grundstück, setzt der große Baum später auffällige Akzente. Gerade bei kleineren Gartenanlagen ist zu empfehlen, die Birnen lieber als Spindelbüsche respektive Hecken zu züchten. Jene benötigen wesentlich weniger Platz. Ein zusätzlicher Vorteil dabei ist, dass man mehrere unterschiedliche Geschmackrichtungen anbauen kann statt lediglich ein bis zwei Birnenbäume. Da die Früchte nicht alle gleichzeitig reifen, kann die Birnenernte somit gestreckt werden.
Birnensorten
Es gibt eine ganze Reihe von Birnensorten, diese unterscheiden sich geschmacklich stärker als manche Obstliebhaber vielleicht denken. Die allgemeine Unkenntnis über die Birnensorten ist leicht zu begründen, in vielen Supermärkten können die Verbraucher, genau wie bei Äpfeln, oftmals nur die klassischen Sorten kaufen. So verschieden wie ihr Aroma ist auch die Erntezeit und die Erträge respektive der Anspruch am Gartenplatz. Wer die Möglichkeit hat, sollte 3 - 4 grundverschiedene, frühe plus späte Birnensorten pflanzen, so kann man im Idealfall von August bis in den Winter das frische Obst in allen Variationen genießen. Hier möchten wir Ihnen nun einen Auszug empfehlenswerter Birnen vorstellen:
Birnensorten
- Der exzentrische Name Clapps Liebling ist leicht zu merken. Diese populäre Birne ist eine frühe Baumfrucht und wird bereits im August gepflückt. Weitere Eigenschaften: saftreiches Fruchtfleisch mit leicht würziger Note, etwa 10 Tage lagerfähig
- Die Gute Luise ist einer der herzhaft süßen Vertreter, das Fleisch ist sehr safthaltig. Geschmacklich empfiehlt sie sich auf alle Fälle, allerdings ist diese Sorte recht anspruchsvoll: trockener Standort (überdacht) ist wichtig, ansonsten akute Schorfgefahr, Erntezeit ist September bis Oktober
- Die wahrscheinlich berühmteste Birnensorte ist die Williams Christ Birne. Spezifische Merkmale: Ertragsstarke Frühsorte, reif ab spätem August, gelbliche Schale mit typisch hellem Fruchtfleisch, dezent würziges Aroma, sehr begehrt zur Weiterverarbeitung
- Ein wahrer Zungenbrecher ist der Name Bosc´s Flaschenbirne, ansonsten gehört sie sicher zu den exklusiven Birnensorten. Denn sie hat einige Vorteile in petto: robust gegen Krankheiten, saftige Birnen mit aromatischer Würze und bräunlicher Schale, bis zu einem Monat lagerfähig, wird ab Oktober geerntet
- Eine echte Empfehlung ist die späte Sorte Madame Verte. Sie ist eine Winterbirne, die wir ab Dezember verspeisen können und manche Pluspunkte zu bieten hat: einzigartiger "winterlicher" Geschmack, wächst auch in "Schlechtwetterzonen" gut
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Nashi Birne
Die asiatische Nashi Birne sieht optisch wie ein Apfel aus, daher nennt man sie auch Apfelbirne. Markant ist ihre typisch gelb braune Farbe mit den hellen Punkten. So ungewöhnlich die Nashi Birne auch aussieht, sie ist eine wahre Köstlichkeit und steht anderen Birnensorten in nichts nach, ganz im Gegenteil. Das vitaminreiche Fruchtfleisch ist von saftig-fester Konsistenz, das Aroma ist exotisch süß mit einem Hauch von Honig. Am besten schmecken Nashi Birnen frisch gepflückt vom Baum bei warmen Temperaturen.
Der Nashi Baum selbst hat in etwa die Anforderungen wie andere Birnen. Wie bei anderem Frühobst besteht allerdings auch hier die Gefahr von Frostschäden. Die Lagerfähigkeit der exotischen Birne ist sehr begrenzt und sollte nicht großartig über 10 Tage hinausgehen. Die Erntezeit der Nashi ist im Herbst.